Einblicke in die Facetten des Sportes

Nienburg. Wo drückt der (Sport)-Schuh? Unter dieser Leitfrage diskutierte das Aktiv-Team „Inneres, Sport, Kommunen und Integration (ISKI)“ des CDU-Kreisverbands Nienburg mit dem Kreissportbundvorsitzenden Rudolf Sudhop, dessen Verband 201 Vereine mit fast 54.000 Mitgliedern vertritt, und dem NFV-Kreisvorsitzenden Michael Brede. Die Verbandsvertreter erläuterten die Strukturen ihrer Verbände und zeigten Schwerpunkte in der Entwicklung des kreisweiten Sportangebotes auf. „Wir möchten im direkten Gespräch erfahren, wo wir uns gegenseitig unterstützen können mit geänderten Strukturen und Ansätzen, die in der politischen Verantwortung des Kreistages liegen“, formulierte Barbara Weissenborn das Anliegen des Teams.

Wo drückt der Sportschuh?

Tauschten sich darüber aus, wo der (Sport)-Schuh drückt (von links): Lothar Stein, Rüdiger Kaltofen, Barbara Weissenborn, Rudolf Sudhop, Michael Brede und Lothar Kopp.

Nach Ansicht von Rudolf Sudhop gibt es einige zentrale Punkte, die für alle Sportvereine von Bedeutung sind, um auch in Zukunft erfolgreich arbeiten zu können: „Wir brauchen zum Beispiel für unsere Vereine eine verlässliche Finanzierung und Planungssicherheit, müssen über die Abschaffung der Hallennutzungsgebühren sprechen und eine wirklich zukunftsorientierte Sportentwicklungsplanung durch die Kommune forcieren“, forderte Sudhop und stieß damit auf großes Verständnis. Teammitglied Lothar Kopp betonte, dass darüber hinaus eine breit angelegte Kommunikation sinnvoll wäre und Michael Brede ergänzte, dass es bereits eine Reihe von Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation gebe, die allerdings nicht so in Anspruch genommen werde, wie er sich das wünsche. „Kommunale Gremien, Verbände und Vereine müssen deutlicher miteinander sprechen, die Beratungsstrukturen optimaler nutzen, vor allem, wenn es um die Schnittstellen der Zusammenarbeit geht“, so Teammitglied Britta Waschke. Ein Thema, das davon profitieren könne, sei ganz sicher die Einbindung der lokalen Vereine in die Aktivitäten der Ganztagsschulen. „Wir bieten gerne unsere Fachberatung an, um solche Herausforderungen zu begleiten“, betonte Sudhop.

Auf breites Unverständnis bei allen Teilnehmenden des Austausches stieß die Nachricht, dass man bis Ende 2017 auf die Unterstützung der jungen Menschen aus dem Bundesfreiwilligen Dienst im Sport (BFD) – in der Kooperation mit dem Landkreis Nienburg und dem KSB – Einsatz am Vormittag zur Hälfte in der Schule und am Nachmittag im Verein – verzichten müsse. „Das ist eine Entscheidung, die uns und einige Vereine und Schulen vor Probleme stellen wird“, berichtet Sudhop.

Das Niedersächsische Kultusministerium hatte neue Regelungen geschaffen, damit Schulen Einsatzstellen für FSJ-ler sein können. „Gut gemeint ist aber nicht gut gemacht“, so Barbara Weissenborn. „Die Umsetzung dieser Regelungen kollidiert nun zum einen mit dem Jugendfreiwilligendienstgesetz (JFDG), nach dessen Maßgabe die FSJ-ler nur arbeitsmarktneutral tätig werden dürfen und schließt aus, dass, das FSJ-ler eigenverantwortlich pädagogische Angebote in Schulen durchführen können. Zum anderen wäre es sicher sinnvoll gewesen, die jetzt durch die Niedersächsische Kultusministerin Frauke  Heiligenstadt angekündigte Arbeitsgruppe zur Ausgestaltung der neuen Regelungen zuerst ins Leben zu rufen und dann die Änderungen vorzunehmen. Die Lösungen dafür müssen nun sehr kurzfristig vor Ort in den betroffenen Schulen und mit den Kommunen als Träger erarbeitet und am Ende auch finanziert werden“.